Eklat: Weissrussen-Coach zurückgetreten

Montag, 2. November 2009, 19:13 - Martin Merk

Der Eklat um Glen Hanlon hat doch Folgen: Der amerikanisch-kanadische Trainer ist nun von seinem Amt als Nationaltrainer Weissrusslands zurückgetreten.

Der Eklat begann eigentlich schon vor drei Wochen als der Verbandspräsident und frühere Innenminister Vladimir Naumov anstelle Hanlons nach einem verlorenen Spiel des KHL-Clubs Dynamo Minsk zur Pressekonferenz ging und den Rücktritt Hanlons als Trainer des Clubs ankündigte.

Hanlon dementierte jedoch später gegenüber Journalisten, dass er zurückgetreten sei und zog nun nach einem heutigen Gespräch mit Naumov die Konsequenzen, indem er etwas mehr als drei Monate vor den Olympischen Winterspielen den Rücktritt bekannt gab.

Hanlon galt in Weissrussland bis zum Herbst als der grosse Hoffnungsträger. 2006 anstelle der Schweiz sowie 2009 führte er Weissrussland ins WM-Viertelfinale und trug so seinen Teil zum Eishockey-Boom im Land teil, der dem Land die WM-Austragung im Jahr 2014 bescherte.

Die Weissrussen sind mittlerweile zum ärgsten Verfolger der Schweizer geworden. In der neuen Weltrangliste vor der Olympiade hat der Weltranglisten-Siebte Schweiz nur noch einen minimen Vorsprung auf die Weissrussen.

Nach dem Eklat von Minsk will der Verband nun bis Dezember Hanlons Nachfolger vorstellen. Ein möglicher inländischer Kandidat ist vor kurzem weggefallen: Mikhail Zakharov vom weissrussischen Leader Junost Minsk hat als Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft im Doppelmandat unterschrieben.