Überraschungserfolg zum Feiertag

Von Urs Berger

Die Schweizer U18-Nationalmannschaft zeigte heute Nachmittag in Trencin gegen Finnland eine starke Leistung und schlug am nationalen Feiertag den Favoriten. Zu überzeugen vermochte der Torhüter Phileas Lachat und der gute Teamgeist der Schweizer. Sie siegen verdient mit 3:1.

Nach dem gestrigen Sieg gegen die Slowakei trafen die Schweizer auf Finnland. Diese hatten im gestrigen Startspiel gegen Kanada mit 9:6 siegen können. Würde es heute wieder ein solches Torfestival geben? Davon hätte man ausgehen können. Finnland zeigte gestern eine gute Leistung und vermochte nach zweimaligem Rückstand Kanada dennoch zu bezwingen. Die Schweiz war also gewarnt und wusste um die Stärken der Finnen.

Die Finnen starteten zielstrebig in das Spiel. Früh versuchten sie die Schweizer in der eigenen defensiven Zone unter Druck zu setzten und mit schnellen Kontern das Spiel zu bestimmen. Dieses Unterfangen misslang indes. Bereits nach 90 Sekunden mussten die Finnen mit einem Mann weniger agieren. Emil Hemming nahm auf der Strafbank Platz. Die Schweiz konnte davon nicht profitieren, konnten sie sich doch nicht optimal vor dem Tor des Gegners positionieren.

Auch die Finnen hatten ihre Mühe vor das Tor der Schweizer zu kommen. Gefährlich wurde es erst in der 6. Minute, als die Schweizer Verteidiger den zuvor auf der Strafbank weilenden Hemming vergasen und dieser mit einem Ablenker versuchte Torhüter Phileas Lachat zu bezwingen. Diese war indes auf der Hut und liess die Scheibe nicht passieren.

In der 9. Minute gelang Mischa Geisser ein schneller Konter. Auch bei dieser Aktion blieb der Torhüter Sieger. Petteri Rimpinen agierte genau so sicher wie Lachat. 

Das Spiel wogte hin und her. Ausser einer weiteren Strafe gegen die Schweizer (Basile Sansonnens) blieb das Spiel ausgeglichen. So stand das Gerechte 0:0 nach den ersten 20 Minuten auf der Uhr.

Im mittleren Spielabschnitt mussten die Schweizer die ersten zehn Minuten den Finnen das Spiel überlassen. Diese konnten trotz guten Chancen durch Aksell Pulkkanen (23.),Ville Väärälä (24.) oder Daniel Nieminen (25.) nicht reüssieren. Diese Chancen erspielten sich die Finnen im Powerplay als Joel Kurt auf der Sünderbank sass.

In der 29. Minute konnten die Schweizer in Überzahl agieren. Atte Vikla sass wegen Behinderung für zwei Minuten auf der Strafbank. Diese nutzte Yannik Ponzetto zur 1:0-Führung für die Schweizer aus. Er verwertete den Abpraller von Torhüter Rimpinen zur Führung.

In der Folge konnten die Schweizer den Druck auf die Finnen erhöhen. Joel Grossniklaus und Gian Meier scheiterten noch am finnischen Schlussmann ehe in der 37. Minute Joel Kurt auf 2:0 erhöhen konnte. Dabei war die Arbeit vor dem Tor für die Schweizer entscheidend, nahmen seine Mitspieler dem Schlussmann der Finnen doch die Sicht.

Nach einer weiteren Strafe gegen Finnland vergab Nils Wehrli nur ganz knapp die 3:0-Führung. Zu diesem Zeitpunkt wäre diese mehr als verdient gewesen. Die Finnen mussten froh sein, dass nach dem zweiten Umgang nicht ein Dreitorerückstand auf der Anzeigetafel stand.

Nach dem Kimi Körbler in den Schlusssekunden des zweiten Drittels eine Strafe aufgebrummt bekam, mussten die Schweizer mit einem Mann weniger in das letzte Drittel starten. Dennoch kamen die Schweizer durch einen schnellen Konter von Mischa Geisser zu einer großartigen Möglichkeit. Er scheiterte aber an Torhüter Rimpinen.

Die Finnen, mit dem Rücken zur Wand, mussten etwas riskieren. Oftmals zu viel. So konnten die Schweizer bis zur 50. Minute zweimal in Überzahl agieren. Dabei kamen sie durchaus zu guten Chancen. Der beruhigende dritte Treffer wolle für die Schweiz indes nicht fallen. Weder Reber noch Wehrli vermochten ihre gute Chance zu nutzten.

Ganz anders die Finnen. Durch einen verdeckten Schuss in der 51. Minute bezwang Nikopekka Muhonen den Schweizer Goalie Lachat über die Schulter in das linke hohe Eck zum 1:2. Die Reaktion der Schweiz liess nicht auf sich warten. Keine 20 Sekunden später traf Wehrli zum 3:1 aus Schweizer Sicht und stellte die Zwei-Tore-Führung wieder her.

Kurz vor Ende der Partie mussten die Schweizer mit einem Mann weniger agieren. Lenny Giger musste wegen Beinstellen auf die Sünderbank. Die Finnen nahmen ihr Time-Out und versuchten die Schweizer unter Druck zu setzten. Diese verteidigten jedoch geschickt, nahmen das gute Eis für die Abschlüsse weg und überstanden diese Situation ohne Mühe. Mit diesem Sieg führen die Schweizer überraschend die Tabelle an. Morgen treffen die Schweizer auf die Kanadier und erhalten die Chance, sich mit einem Sieg gegen die Ahornblätter den Gruppensieg zu sichern. Danke zweier guten Torhüter und einer sehr guten Teamleistung.

Stimmen, aufgezeichnet von Andreas Robanser

Captain Leon Muggli: «Es war ein tolles Spiel. Wir konnten über die ganzen 60 Minuten unseren Plan voll durchziehen. Wir sind überglücklich zwei Siege eingefahren zu haben und wir werden schauen, dass wir gegen Kanada gleich spielen und dann ist alles möglich.»

Trainer Patrick Schöb: «Ich denke es war ein sehr solides Spiel in beiden Richtungen – Offensive wie auch Defensive. Wir haben die Tore der Finnen gegen Kanada gesehen und gewusst, dass wir in der Defensive besser werden mussten. Wir wollen um einen Halbfinalplatz nicht rechnen. Wir müssen gegen Kanada wieder bereit sein. Für viele wird es zum ersten Mal ein Spiel gegen Kanada sein, unabhängig von dem, was wir bisher erreicht haben.»

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Dienstag, 1. August 2023

Tschechien - Deutschland
6:2 (1:0 4:2 1:0)

Slowakei - Kanada

Finnland - Schweiz

USA - Schweden
6:1 (2:1 2:0 2:0)

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