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#413935 - 17/03/2020 16:50 Lawinengefahr in der Valascia
Rugenbräutrinker Offline
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Wie lange wird es noch dauern, bis die Valascia von einer Lawine niedergemäht wird? Meiner fachmännischen Beurteilung nach wird die Gefahr besonders im Sommer sehr gross sein. Aber ist natürlich möglich, dass ich da eine starke Figur mache. Für alle Leute, denen deutsche Metaphern nicht so vertraut sind: Das bedeutet, dass ich die Lage falsch einschätze.
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#414047 - 24/03/2020 10:29 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
Caipi Offline
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Ein bisschen mehr hätte ich jetzt schon von dir erwartet, als das Thema einfach ins Lächerliche zu ziehen. Nachdem du vor ein paar Wochen noch die Lawinengefahr für die Valascia mit der Gefahr des Coronavirus verglichen hast.

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#414048 - 24/03/2020 11:53 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
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Och, ich könnte jetzt bestimmt noch etwas rumschwadronieren und behaupten, dass du diese Aussage aus dem Zusammenhang gerissen hättest und sie eigentlich keinesfalls meiner heutigen Beurteilung widerspreche. Aber es ist in der Tat so, dass ich den Virus, insbesondere im Zusammenhang mit dessen exponentieller Verbreitung, zu diesem Zeitpunkt stark unterschätzt habe. Im Gegensatz zu dir besitze ich genug Grösse, um zu so etwas stehen zu können.
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#414050 - 24/03/2020 12:25 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
Caipi Offline
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Ich habe zwar keine Ahnung, wieso dir diese Frage derart wichtig ist, aber du brauchst nur im Coronathread die allererste Seite durchzulesen, und du wirst sehen, dass ich den Virus alles andere als unterschätzt habe. Hoffe das wird dich dann beruhigen.

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#414054 - 24/03/2020 12:49 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
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Weil ich dein Verhalten in diesem Zusammenhang echt in der alleruntersten Schublade verorte und wenn du unbedingt meine Aussagen von vor vier Wochen oder so wieder in den Mittelpunkt ziehen willst, dann musst du dich dieser Prüfung ebenfalls stellen. Auch auf der ersten Seite lässt sich von dir nicht mal der Hauch eines Ansatzes von Kritik an den behördlichen Massnahmen finden. Du klatschst ein ums andere Mal in die Hände aber drei Wochen später war dann plötzlich sonnenklar, dass die Massnahmen viel weiter hätten gehen müssen. Nun gut, der denkende Mensch ändert seine Meinung, hab ich ja wie gesagt auch getan. Aber dann sollte man auch dazu stehen. Du behauptest ja immer noch, dass nichts von alledem was du damals rausgelassen hast, deiner heutigen Einschätzung widerspricht. Du behauptest sogar, ich hätte deine diesbezügliche Aussage aus dem Zusammenhang genommen, obwohl es EXAKT darum ging, warum die bundesrätlichen Massnahmen nicht noch weiter gehen.
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#414059 - 24/03/2020 16:13 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
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Ich verstehe ehrlich gesagt gar nicht, was du hier rumleierst und rumphantasierst. Hast du derart Probleme damit, dass ich schon geschnallt habe, dass da etwas auf uns zukommst, während du trotz deiner Belesenheit es noch als eine Gefahr à la Lawinenniedergang angesehen hast? Ach komm, hast du aber ein verletzliches Ego. Wenns dich aber tröstet: Ich hab Davos und Genf diese Saison mindestens so unterschätzt wie du Corona vor ein paar Wochen. Hoffe es tröstet dich. Kuss.

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#414060 - 24/03/2020 16:42 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
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Ich habe Probleme damit, dass du das Gegenteil von dem behauptest, was du ein paar Wochen vorher erzählt hast, dies aber abstreitest und so tust, als hättest du schon damals alles richtig beurteilt. Was daran derart schwer zu verstehen ist, verstehe ich wiederum nicht. Dass "etwas auf uns zukommt" habe ich sehr wohl auch so gesehen. Wir beide haben seither unsere Einschätzung dazu verschärft. Einer von uns steht dazu.
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#414061 - 24/03/2020 16:48 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
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Original geschrieben von: Rugenbräutrinker
Ich habe Probleme damit, dass du das Gegenteil von dem behauptest, was du ein paar Wochen vorher erzählt hast


Hab ich nirgends getan. Die langweilige Diskussion somit erledigt?


Bearbeitet von Caipi (24/03/2020 16:49)

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#414063 - 24/03/2020 17:43 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Caipi]
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Original geschrieben von: Caipi
Hab ich nirgends getan.

Dass du dies abstreitest, ist ja wie erläutert genau mein Problem. Witzig dass du jetzt denkst, es sei die Lösung... Einmal hast du (noch im Zusammenhang mit den Massnahmen des Kantons Tessin) geschrieben, du hättest als Behörde auch so gehandelt. Später kam die Frage auf, weshalb die Massnahmen des Bunderates denn nicht viel weiter gehen, da es ja immer noch massig Ansteckungsmöglichkeiten gäbe. Darauf hast du mit keiner Silbe erwähnt, dass die Massnahmen tatsächlich nicht weit genug gehen, sondern hast nur geschrieben, dass man die Konsequenzen für das öffentliche Leben berücksichtigen müsse und der Bundesrat bis anhin eine starke Figur mache. Wenn du allen Ernstes sowas schreibst, obwohl du bereits damals der Meinung warst, dass noch viel mehr Massnahmen hätten ergriffen werden müssen, so wie es ein paar Wochen später plötzlich von dir klang, dann hast du echt einen ganz gewaltigen Sockenschuss.

Du wolltest diese Diskussion betreffend vergangener Fehleinschätzungen ja wieder entfachen. Et voila, das hast du nun davon. Falls es dir lieber ist, können wir auch gerne über die Lawinensituation in der Valascia schreiben. Dass du das Thema im Corona-Thread nicht weiter vertiefen wolltest, ist verständlich, aber hier passt es ja nun wirklich rein. Ich gebe zu, dass ich all meine diesbezüglichen Informationen aus Deutschschweizer Medien habe, aber dort klang das jetzt wirklich nicht so, dass das Davoser Lawineninstitut von einer Gefahr ausgeht, die derart klein ist, wie du sie beschrieben hast. Ist natürlich möglich, dass ich da auf eine unpräzise Berichterstattung hereingefallen bin, oder dass der Journi den eigentlichen Sachverhalt selbst nicht verstanden hat. Allerdings beschränkten sich deine Erläuterungen bisher auf "du hast keine Ahnung du Luftheuler". Dass du eines meiner liebsten Beleidigungswörter übernommen hast, freut mich zwar sehr, aber allzu fundiert ist eine solche Aussage halt trotzdem nicht.
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#414068 - 24/03/2020 23:25 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
Caipi Offline
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Original geschrieben von: Rugenbräutrinker
Falls es dir lieber ist, können wir auch gerne über die Lawinensituation in der Valascia schreiben. Dass du das Thema im Corona-Thread nicht weiter vertiefen wolltest, ist verständlich, aber hier passt es ja nun wirklich rein. Ich gebe zu, dass ich all meine diesbezüglichen Informationen aus Deutschschweizer Medien habe, aber dort klang das jetzt wirklich nicht so, dass das Davoser Lawineninstitut von einer Gefahr ausgeht, die derart klein ist, wie du sie beschrieben hast. Ist natürlich möglich, dass ich da auf eine unpräzise Berichterstattung hereingefallen bin, oder dass der Journi den eigentlichen Sachverhalt selbst nicht verstanden hat. Allerdings beschränkten sich deine Erläuterungen bisher auf "du hast keine Ahnung du Luftheuler". Dass du eines meiner liebsten Beleidigungswörter übernommen hast, freut mich zwar sehr, aber allzu fundiert ist eine solche Aussage halt trotzdem nicht.


Et voilà, über die Valascia-Lawinengefahr können wir sehr gerne diskutieren.

Grundsätzlich ist am Steilhang oberhalb der Valascia und des Dorfs Ambri ein ziemlich dichter Schutzwald, der jede Lawine stoppt. Nun gibt es aber so eine Schneise in diesem Wald. Und kommt in dieser Schneise eine Lawine runter, so endet diese auf dem Vorplatz des Eingangs zu den Ambri-Stehplätzen (Curva Sud und Seite). Geschehen ist das in Ambris Clubgeschichte zweimal, zuletzt 1970. Dabei handelte es sich aber um äusserst harmlose Lawinen, die keinerlei Schaden anrichteten. Ich war weder dabei noch habe ich Bilder gesehen, aber den Überlieferungen zufolge hätte es selbst bei einem vollem Vorplatz wohl keine ernsthaft Verletzten oder gar Verschüttete gegeben, so harmlos waren diese Lawinen. Trotzdem blieb man nach 1970 nicht untätig und hat eine Schutzwand errichtet, welche eine Lawine von der Grössenordnung der beiden bisherigen komplett aufhalten würde.

Nichtsdestotrotz befindet sich die Valascia (oder zumindest ein Teil davon) in der roten Zone, wo Neubauten verboten sind. Daher ist ein geplanter Umbau der Valascia 2010 vom Tessiner Regierungsrat abgelehnt worden. Daraus allerdings eine akute permanente Lawinengefahr herauslesen zu wollen, ist falsch. Der Direktor der Tessiner Naturkatastrophenbehörde war anlässlich des Lawinenwinters 2018 Studiogast bei RSI oder Tele Ticino und hat immer wieder durchlauten lassen, dass die Lawinengefahr für Matchbesucher mehr theoretischer Natur sei.

In diesen 82 Clubjahren gab es übrigens auch schon Lawinenwinter, bei welchen die Kantonsstrasse und die SBB-Linie zwischen Ambri und Airolo von Lawinen verschüttet worden sind. Wenn du eine absolute Null-Risiko-Strategie fahren möchtest in Sachen Lawinen, müsstest du also das ganze Tal abriegeln. Und wohl die halbe Schweiz.

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#414071 - 25/03/2020 19:34 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
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Besten Dank für deine hochinteressanten Ausführungen! Das Einzige was ich in deinem Posting vermisse, ist der Bezug auf die Einstufung des Davoser Lawineninstituts. Du hast ja seinerzeit angemerkt, dass sich deine Einschätzung betreffend extrem geringer Lawinengefahr auf dessen Beurteilung beziehen würde. Wie du erwähnt hast, befindet sich ein Teil der Valascia in der roten Zone. Dabei handelt es sich um die höchste von drei Risikozonen. Wenn das Lawineninstitut diese Einstufung vornimmt, womit die Valascia heute an diesem Standort gar nicht mehr gebaut werden dürfte, obwohl nach fachmännischer Beurteilung lediglich eine theoretische Gefahr besteht, empfände ich dies als extrem zweifelhaften Entscheid. Schon nur weil das ja bedeuten würde, dass in blauen Zonen die Gefahr noch geringer wäre, geschweige denn von den gelben Zonen. Somit würde diese ganze Unterteilung gar keinen Sinn machen. Grundsätzlich gehe ich sicher von der Kompetenz der Tessiner Naturkatastrophenbehorde aus, aber der Hinweis, dass die auf einem nicht mehr genau definierbaren TV-Sender mal etwas haben "durchlauten" lassen, ist mir ehrlich gesagt schon etwas zu wackelig, um direkt davon überzeugt zu sein, dass das Davoser Lawineninstitut schlampige (oder zumindest extrem zweifelhafte) Arbeit leistet.

Der historische Part war ebenfalls interessant. Allerdings hoffe ich schwer, dass du damit nicht auf ein "es ist schon voll lange nichts mehr passiert, also passiert da auch nichts mehr" hinauswillst. Das ist in Bezug auf Naturkatastrophen nämlich gar keine ratsame Einstellung. In einem Land wie der Schweiz eine Null-Risiko-Strategie punkto Lawinengefahr anzustreben, ist in der Tat illusorisch. Jedoch sollten wir nicht vergessen, dass die Valascia (und damit auch ihr Vorplatz) im Winter regelmässig von mehreren tausend Menschen gleichzeitig frequentiert wird. Ein Lawinenniedergang auf eine Strasse oder Bahnlinie wird mit Sicherheit nicht gleich viele Menschen direkt gefährden. Daher finde ich es durchaus legitim, bei der Valascia etwas strenger zu sein.
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#415159 - 27/07/2020 10:28 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
Caipi Offline
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Original geschrieben von: Rugenbräutrinker
Besten Dank für deine hochinteressanten Ausführungen! Das Einzige was ich in deinem Posting vermisse, ist der Bezug auf die Einstufung des Davoser Lawineninstituts. Du hast ja seinerzeit angemerkt, dass sich deine Einschätzung betreffend extrem geringer Lawinengefahr auf dessen Beurteilung beziehen würde.


Diese Studie ist über 10 jährig. Auch wenn das Internet tolle Möglichkeiten bietet, dies zu suchen, ist mir nun doch zu aufwändig. Aber vielleicht hast du ja Zeit, den Auszug aus deren Einstufung zu suchen, dass für Valascia-Besucher eine permanente Gefährdung durch Lawinenniedergang droht.

Original geschrieben von: Rugenbräutrinker
Wie du erwähnt hast, befindet sich ein Teil der Valascia in der roten Zone. Dabei handelt es sich um die höchste von drei Risikozonen. Wenn das Lawineninstitut diese Einstufung vornimmt, womit die Valascia heute an diesem Standort gar nicht mehr gebaut werden dürfte, obwohl nach fachmännischer Beurteilung lediglich eine theoretische Gefahr besteht, empfände ich dies als extrem zweifelhaften Entscheid. Schon nur weil das ja bedeuten würde, dass in blauen Zonen die Gefahr noch geringer wäre, geschweige denn von den gelben Zonen. Somit würde diese ganze Unterteilung gar keinen Sinn machen.


Keine Ahnung wie die ihre Einteilungen so machen. Weiss nur, dass die Gefahr in der Valascia sehr theoretischer Natur ist. Und der Hang wird ja wohl auch beobachtet.

Original geschrieben von: Rugenbräutrinker
Grundsätzlich gehe ich sicher von der Kompetenz der Tessiner Naturkatastrophenbehorde aus, aber der Hinweis, dass die auf einem nicht mehr genau definierbaren TV-Sender mal etwas haben "durchlauten" lassen, ist mir ehrlich gesagt schon etwas zu wackelig, um direkt davon überzeugt zu sein, dass das Davoser Lawineninstitut schlampige (oder zumindest extrem zweifelhafte) Arbeit leistet.


Was spielt es für eine Rolle, ob der Herr jetzt auf RSI oder Tele Ticino gesprochen hat? Falls du Italienisch verstehst, suche ich dir zumindest diese Doku gerne heraus und gebe dir an, zwischen welcher und welcher Minute du schauen musst :-)

Habe ich gesagt, dass das Davoser Lawineninstitut schlampig gearbeitet hat?



Original geschrieben von: Rugenbräutrinker
Der historische Part war ebenfalls interessant. Allerdings hoffe ich schwer, dass du damit nicht auf ein "es ist schon voll lange nichts mehr passiert, also passiert da auch nichts mehr" hinauswillst. Das ist in Bezug auf Naturkatastrophen nämlich gar keine ratsame Einstellung.


Risikoabwägung ist aber eine ratsame Einstellung. Und da gehören nun mal Erfahrungswerte aus der Vergangenheit hinzu.

Original geschrieben von: Rugenbräutrinker
In einem Land wie der Schweiz eine Null-Risiko-Strategie punkto Lawinengefahr anzustreben, ist in der Tat illusorisch. Jedoch sollten wir nicht vergessen, dass die Valascia (und damit auch ihr Vorplatz) im Winter regelmässig von mehreren tausend Menschen gleichzeitig frequentiert wird. Ein Lawinenniedergang auf eine Strasse oder Bahnlinie wird mit Sicherheit nicht gleich viele Menschen direkt gefährden. Daher finde ich es durchaus legitim, bei der Valascia etwas strenger zu sein.


Also das behauptest jetzt du. Ich sage mal, ein Lawinenniedergang auf einen voll besetzten Zug (ok seit Eröffnung der NEAT gibt es die höchstens noch an Ambrispielen), oder auf einen Reisebus wäre einiges verheerender als wenn es auf dem Vorplatz der Valascia mal ein bisschen mehr Schnee gäbe.

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#415170 - 27/07/2020 14:02 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Caipi]
Rugenbräutrinker Offline
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Original geschrieben von: Caipi
Diese Studie ist über 10 jährig. Auch wenn das Internet tolle Möglichkeiten bietet, dies zu suchen, ist mir nun doch zu aufwändig. Aber vielleicht hast du ja Zeit, den Auszug aus deren Einstufung zu suchen, dass für Valascia-Besucher eine permanente Gefährdung durch Lawinenniedergang droht

Schon witzig, zuerst spuckst du grosse Töne, dass die Lawinengefahr unhuren klein sei und sich diese Einschätzung auf die Beurteilung des Davoser Lawineninstituts beziehen würde. Wenn man dich dann darauf hinweist, dass die doch was völlig anderes gesagt haben und dich fragt, wie zum Teufel du auf die Idee kommst, deren Einstufung so zu interpretieren, dann kommt nur noch "jä du weiss auch nicht, ist mir zu aufwändig, such doch selber"... Die ETH hat übrigens letztens mit einer Studie bewiesen, dass die Luft in der Leventina zu erheblichen Gehirnschäden führt. Quelle hab ich jetzt grad keine, aber wenn du behauptest, dass das nicht stimmt, kannst du diese Studie ja selber raussuchen, hoi!

Original geschrieben von: Caipi
Keine Ahnung wie die ihre Einteilungen so machen. Weiss nur, dass die Gefahr in der Valascia sehr theoretischer Natur ist. Und der Hang wird ja wohl auch beobachtet.

Womit wir jetzt genau bei der "Warum sollte ich mich auf Fachleute verlassen, ich selber weiss besser, was Sache ist!"-Einstellung sind, für die du Schratti bezüglich Corona (zu Recht) ausgelacht hast. Was der Ursprung dieser Diskussion war.

Original geschrieben von: Caipi
Was spielt es für eine Rolle, ob der Herr jetzt auf RSI oder Tele Ticino gesprochen hat?

Ich habe nie gesagt, dass das einen Unterschied macht. Ich sage nur, dass es die Glaubwürdigkeit einer Quelle beeinträchtigt, wenn man nicht mal sagen kann, woher die genau stammt. Und nein, ich kann kein italienisch. Auf eine Übersetzung von dir, falls dir dies überraschenderweise nicht zu aufwändig wäre, pfeife ich. Du wärst der Erste, der aus einem "es besteht die Möglichkeit, dass man einen Valascia-Besuch ganz knapp überlebt" ein "es herrscht lediglich theoretische Gefahr" macht.

Original geschrieben von: Caipi
Habe ich gesagt, dass das Davoser Lawineninstitut schlampig gearbeitet hat?

Dass die die Valascia in die höchste aller möglichen Risikostufen eingeteilt haben, obwohl lediglich theoretische Gefahr für nasse Füsse besteht, empfindest du nicht als zweifelhaft?

Original geschrieben von: Caipi
Risikoabwägung ist aber eine ratsame Einstellung. Und da gehören nun mal Erfahrungswerte aus der Vergangenheit hinzu.

Sie gehören dazu, ja. Allzu fest darauf verlassen, sollte man sich jedoch nicht.

Original geschrieben von: Caipi
Ich sage mal, ein Lawinenniedergang auf einen voll besetzten Zug (ok seit Eröffnung der NEAT gibt es die höchstens noch an Ambrispielen), oder auf einen Reisebus wäre einiges verheerender als wenn es auf dem Vorplatz der Valascia mal ein bisschen mehr Schnee gäbe.

Womit wir schon wieder beim Punkt sind, dass ich dir nicht glaube, dass das Davoser Lawineninstitut eine solche Einstufung vornimmt, wenn lediglich die Gefahr für nasse Füsse besteht. Der NLA-Zuschauerschnitt in Ambri ist garantiert um ein Vielfaches höher als die Belegungen von Zügen oder Reisebussen.
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#415195 - 29/07/2020 11:07 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
Caipi Offline
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Original geschrieben von: Rugenbräutrinker

Schon witzig, zuerst spuckst du grosse Töne, dass die Lawinengefahr unhuren klein sei und sich diese Einschätzung auf die Beurteilung des Davoser Lawineninstituts beziehen würde. Wenn man dich dann darauf hinweist, dass die doch was völlig anderes gesagt haben und dich fragt, wie zum Teufel du auf die Idee kommst, deren Einstufung so zu interpretieren, dann kommt nur noch "jä du weiss auch nicht, ist mir zu aufwändig, such doch selber"...


Ein Diskussionsforum ist nicht meine Dissertation. Daher mache ich sicher nicht aufwendige Quellensuche für sowas. Wenn du daran Freude hast - nur hü.


Original geschrieben von: Rugenbräutrinker
Dass die die Valascia in die höchste aller möglichen Risikostufen eingeteilt haben, obwohl lediglich theoretische Gefahr für nasse Füsse besteht, empfindest du nicht als zweifelhaft?


Obwohl du immer wieder mit diesen Gefahrenstufen kommst, konntest du bis anhin nie genau sagen, was genau diese Aussagen, anhand welcher Kriterien sie vorgenommen werden. Ich weiss es auch nicht, und daher intepretiere ich auch nicht mal irgendetwas.


Original geschrieben von: Rugenbräutrinker
Der NLA-Zuschauerschnitt in Ambri ist garantiert um ein Vielfaches höher als die Belegungen von Zügen oder Reisebussen.


Ja klar, und eine Lawine, die in den letzten 70 Jahren zweimal bis auf den Vorplatz gekommen ist und dort dann etwas Schnee wegzuschaufeln gab, jetzt plötzlich, so stark ist, dass sie die neu gebauten Schutzvorrichtungen überwindet, und dann auf dem Vorplatz spontan eine gut 75 Grad Kurve macht und die Valascia irgendwie berührt, sterben alle 5000 Matchbesucher daran, die sich dort hinter den Mauern befinden. Und das völlig aus dem Nichts, ohne dass prekäre Lawinenverhältnisse geherrscht hätten. Absolut realistisches Szenario. Gratuliere zu deinen Risikoanalysen Rugi.

hoch
#415200 - 29/07/2020 13:09 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
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Wie gesagt, der springende Punkt ist, dass du erzählt hast, du würdest dich mit deiner Einschätzung auf die Beurteilung des Davoser Lawineninstituts beziehen. Dieser Bezug ist in Wirklichkeit nicht mal ansatzweise vorhanden, da du von deren Arbeit offenbar ziemlich genau gleich viel Ahnung hast wie ich. Zu glauben, dass die höchste Risikostufe ein (verhältnismässig) hohes Risiko bedeutet und dass ein Verbot für Neubauten nicht einfach grundlos verhängt wird, hat nichts mit Interpretation zu tun, sondern mit logischem Denkvermögen, gepaart mit einem gewissen Grundvertrauen in die Kompetenz von Fachleuten. Wenn irgendein Hanswurst in einer Kommentarspalte erzählt, dass Covid nicht gefährlicher sei als eine normale Grippe, glaub ich dem kein Wort, auch wenn ich selbst keine Ahnung von Viren habe. Genau so glaube ich kein Wort, wenn mir in einem Internetforum jemand erzählen will, dass theoretische Gefahr für nasse Füsse schon ausreicht, um in der höchsten Risikostufe zu landen. Schon gar nicht, wenn dieser Jemand Behauptungen raushaut, die er nicht belegen kann und dann erwartet, dass ich die Belege für seine Behauptungen raussuchen soll. Das ist nun wirklich unterstes Wutbürgerniveau.

Ich habe nie gesagt, dass ich an die Gefahr glaube, dass 5000 Menschen im Innern der Valascia verschüttet werden. Wenn 1000 Menschen vor dem Spiel auf dem Vorplatz noch gemütlich zusammen ein selbst mitgebrachtes Bier zischen, was in jedem NLA-Stadion welches ich bisher besucht habe seit jeher das Normalste der Welt ist, dann sind das immer noch viel mehr Menschen als in einem Reisebus.
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hoch
#415258 - 31/07/2020 06:52 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
Caipi Offline
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Original geschrieben von: Rugenbräutrinker

Ich habe nie gesagt, dass ich an die Gefahr glaube, dass 5000 Menschen im Innern der Valascia verschüttet werden. Wenn 1000 Menschen vor dem Spiel auf dem Vorplatz noch gemütlich zusammen ein selbst mitgebrachtes Bier zischen, was in jedem NLA-Stadion welches ich bisher besucht habe seit jeher das Normalste der Welt ist, dann sind das immer noch viel mehr Menschen als in einem Reisebus.


Jop, insbesondere wenn lawinenbegünstigende Wetterbedingungen herrschen, ist dieser Vorplatz jeweils stunden - wenn nicht tagelang mit 1000 Menschen belegt. Die allesamt zu blöde wären um sich in Sicherheit zu begeben, wen es jetzt auf dem Berg donnert und grollt.

Da muss natürlich sofort gehandelt werden und es darf kein Spiel mehr in der Valascia stattfinden. Ich würde sogar sagen, dass der Verein rückwirkend für all die Jahre, in welchen sie den unwissenden Matchbesucher dieser Gefahr ausgesetzt haben, eine Entschädigung zahlen müssen.

hoch
#415261 - 31/07/2020 12:01 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
Rugenbräutrinker Offline
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Jou, soll ja Leute geben, die das Gefühl haben, dass die höchste Risikostufe kein hohes Risiko bedeutet. Solchen Leuten würde ich schon zutrauen, dass sie auf die Idee kommen, mal nen Winter lang auf dem Vorplatz zu campieren. Ein Schmerzensgeld für die Gegnermannschaften und Schiedsrichter, die dazu gezwungen waren, sich dieser Gefahr auszusetzen, wäre in der Tat mehr als angebracht. Aber auch die dürften primär froh darüber sein, dass endlich die neue Halle im Bau ist. Bei den notorisch klammen Ambriden ist es durchaus nachvollziehbar, dass jeder mögliche Franken in den Neubau investiert werden muss.
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#415289 - 01/08/2020 11:55 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
crit. hanger-on Offline
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Beiträge: 203
also, ich finde leider nichts spezifisches bezüglich höchster risikostufe des slf davos. aber als berggänger seit jungen jahren, beschäftige ich mich regelmässig mit den gewöhnlichen hangneigungskarten, worauf der ganze schweizerische alpenraum abgedeckt ist:

https://map.geo.admin.ch/?lang=de&topic=ech&bgLayer=ch.swisstopo.pixelkarte-farbe&layers=ch.swisstopo.zeitreihen,ch.bfs.gebaeude_wohnungs_register,ch.bav.haltestellen-oev,ch.swisstopo.swisstlm3d-wanderwege,ch.swisstopo.hangneigung-ueber_30,ch.swisstopo-karto.hangneigung&layers_opacity=1,1,1,0.8,0.4,0.2&layers_visibility=false,false,false,false,true,true&layers_timestamp=18641231,,,,,&E=2696660.81&N=1151515.32&zoom=7

es ist nicht so einfach, diese karten zu lesen, und nachdem ich euch zwei beim diskutieren etwas verfolgt habe, habe ich ehrlich gesagt nicht das gefühl, dass einer von euch bezüglich lawingengefahr für die valascia irgendwelche schlussfolgerungen zu ziehen imstande ist.

klar ist, dass der stark bewaldete hang direkt oberhalb der valascia (insgesamt bis knapp 400 Höhenmeter oberhalb) eine neigung aufweist, bei der sich lawinen gut lösen können. nur ist dies in einem wald unmöglich. weiter oben (über 1000 Höhenmeter oberhalb der valascia) ist das massiv des ponicione tremorgio und des pizzo di mezzodì wohl als typischer nordhang zu verstehen, an dem sich gut lawinen lösen können.

wenn man in dem gebiet im sommer oder herbst unterwegs ist, sieht man die gross angelegten schutzbauten und dämme (insbesondere bei rosseròra), die lawinenniedergänge von der bewaldeten schneise dirket oberhalb der valascia fernhalten sollen.

aus dem lässt sich folgendes ableiten: das bewohnte gebiet in ambri-sopra, zu dem auch die valascia gehört, wäre ohne schutzwald und ohne schutzbauten im winter regelmässig gefährdet. wie ganz viele andere bewohnte gebiete im alpenraum. durch diese mehrgleisigen schutzmassnahmen sollten jedoch wirklich keine schneelawinen bis ins tal hinunterkommen.

etwas anderes sind schlamm- und gerölllawinen, von denen es ausläufer meines wissens zweimal bis knapp vor die valascia geschafft haben. und das ist wohl auch das problem. denn schlamm- und gerölllawinen können je nachdem auch durch bewaldetes gebiet dringen. und sollte ein jahrtausendereignis eintreffen und eine massive gerölllawine weiter als bisher üblich vordringen während sich leute in der valascia oder auf dem vorplatz befinden, könnte dies meiner meinung nach schon zu grossen schäden an menschenleben und infrastruktur führen.

bisher wurde das gebiet immer rechtzeitig gesperrt, und die lawine kam auch nie soweit, als dass sie schäden hätte anrichten können.
das schutzkonzept, das monitoring und das warnsystem scheinen also (wie an vielen anderen orten im alpenraum) gut zu funktionieren. dennoch ist es verständlich und nichts als folgerichtig, dass ein neues stadion mit 7000 zuschauern besser nicht an dieser stelle errichtet wird.

mich würde aber wirklich noch wunder nehmen, was du, rugi, genau meinst mit "höchster risikostufe" und überhaupt mit deinen wiederholten massiven vorwürfen an ambri, dass es die gesundheit vieler menschen gefährden würde. du kommst ja selber aus den bergen und es sollte dir schon klar sein, dass eine derartige ausgangslage wie wir sie oberhalb von ambri haben, der regelfall im alpenraum darstellt und nicht die ausnahme. die menschen haben diese gebiete vor jahrtausenden besiedelt (und seit dem spätmittelalter sind die walser auch in permament lawinenbedrohte gebiete auf höhenlagen bis über 2000 meter vorgestossen). dass man mit fortschreitender technick und erfahrungswerten (die sind nun mal ebenso wichtig in diesem zusammenhang) immer besser mit den gefahren umgehen kann ist doch gut. aber wenn man deiner heftigen argumentation folgen würde, müsste man wohl alle skigebiete und sehr viele gemeinden und zufahrtsstrassen im ganzen alpenraum ein für alle mal schliessen. denn gefahr durch lawinen (ob schnee, schlamm oder geröll) lässt sich nie vollständig kontrollieren. und wenn man es weiter treiben würde, müsste man auch städte im unterland dicht machen, denn gefahr durch feinstaub, verkehr und prügelnde polizisten (sofern man z.b. asylbewerber oder dunkelhäutig ist) besteht auch da permament. ich hoffe, du verstehst was ich meine, und legst jetzt diese etwas pauschale argumentation meinerseits nicht gleich auf die waagschale.

also rugi und caipi, kommt ihr mal mit auf eine skitour oberhalb der neuen valascia? :-)
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nik ta mairie!

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#415297 - 02/08/2020 20:37 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
Rugenbräutrinker Offline
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Ort: Blues
Und genau weil ich keine Ahnung von Lawinen habe, vertraue ich auf die Fachleute wie das Lawineninstitut. Genau so wie ich das auch bei Corona tue. Mit der höchsten Risikostufe ist die rote Zone gemeint. Die einzige Zone, in der weder neue Bauzonen, noch die Errichtung oder Vergrösserung von Bauten erlaubt ist. Dass ich betreffend der Dringlichkeit der Gefahr nicht immer alles ganz ernst gemeint habe, in einer Diskussion, die ursprünglich nur als Überbrückung der Shutdown-Langeweile gedacht war, sollte eigentlich erkennbar sein. Mir gehts auch gar nicht so sehr um die Gefahr an sich, sondern um den Umgang damit. Nie im Leben würde ich die Feinstaub- und Verkehrsbelastung in den Städten herunterspielen. Erst recht nicht die Situation betreffend Racial Profiling und Polizeigewalt. Wobei ich es sehr befremdlich finde, dass es in deinem Posting so rüberkommt, als ob Rassismus in den Bergregionen ein kleineres Problem wäre. Bezüglich Valascia hingegen gehts dann doch eher mal in die Richtung "eher fällt ein Dienstag auf einen Donnerstag", auch wenn deine Einschätzung zugegebenermassen sehr differenziert rüberkommt. Zudem sind NLA-Stadien halt nicht Bauten wie alle anderen. Einerseits wegen den grossen Menschenmengen auf engem Raum (wenn nicht grad Pandemie ist) und andererseits weil es nun mal auch ein Gegnerteam und ein Schirigespann gibt, das zu einem Aufenthalt dort gezwungen wird. Ob und wenn ja in welchem Skigebiet man rumfurzen will, kann man selbst entscheiden.

Um diesen Übergang gleich zu nutzen: Mit skifahren kriegst du mich nun wirklich gar nicht. Mit meiner Herkunft aus den Bergen ist es nämlich eine recht ambivalente Sache. Aus Sicht eines Zürchers ist Unterseen definitiv eine Berggemeinde, wobei ich bereits bei diesem Beispiel die Präzisierung "Stadtzürcher" vornehmen muss. Hausen am Albis bspw ist bereits höher gelegen als Unterseen. Ich halte es da ganz mit der alten bayrischen Weisheit: Berge von unten, Kirchen von aussen und Wirtshäuser von innen.
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Original geschrieben von: Martin
Wir behalten das im Auge und werden für die Zukunft über neue Lösungen nachdenken, damit das Forum möglichst komfortabel ist.

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#415305 - 03/08/2020 12:41 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: Rugenbräutrinker]
crit. hanger-on Offline
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Registriert: 27/08/2013
Beiträge: 203
Original geschrieben von: Rugenbräutrinker
Wobei ich es sehr befremdlich finde, dass es in deinem Posting so rüberkommt, als ob Rassismus in den Bergregionen ein kleineres Problem wäre.


das war nicht so beabsichtigt, ich wollte nur überspitzt darauf aufmerksam machen, dass gefahren fürs leben überall und ständig lauern und wir modernen homo sapiens dies teilweise vergessen, sodann nur die offensichtlichen gefahren wahr nehmen und gleichzeitig das falsche gefühl entwickeln, wir könnten unser leben so wunderbar gut kontrollieren und regulieren. mit den entsprechenden folgen, dass diese einstellung oft zu grösseren (mensch gemachten) gefahren führt, als sie tatsächlich in der natur vorhanden wären. aber das ist doch eine zutiefst philosophische diskussion, die wir wohl eher bei rauschmitteln ausserhalb der kirche (!!!) und meinetwegen auch unterhalb der berge führen.

aber noch kurz zum rassismus ausserhalb der stadt: der nährboden des latenten rassismus (und auch des immer noch nicht ausgestorbenen faschismus) ist in der regel sicher viel stärker in der provinz, wobei ich hier schon zwischen wirklich gebirgigen regionen und dem hügeligen hinterland unterscheiden würde. geht man hoch hinaus, ist weltoffenheit der regelfall, bedingt durch die kargen verhältnisse ist solidarität dort ein überlebenswichtiges prinzip. dass aber das sogennante "hinterland" schon lange die eigentliche brutstätte der reaktion ist, ist mir schon klar. und der übergang von "braun" zu "stoisch-kosmopolitisch" dann wohl auch fliessend.

aber: schlussendlich manifestiert sich das ganze ja dann doch viel stärker in den städten, wo die grosse politik gemacht wird und die sozialen brennpunkte viel augenscheinlicher zutage treten (deshalb auch der verweis auf die rassistischen polizisten), auch wenn die städte natürlich in der regel in der mehrheit ihrer bewohner den fortschritt wiederspiegeln.

zur lawinensituation und der notwendigkeit, dass ein eishockeystadion nicht in dieser zone gebaut werden sollte, sind wir uns glaub ich einig. es ging mehr um die ausdrucksweise, aber da scheint mir, haben wir uns nun verstanden.

zum glück beteiligt sich schratti bisher nicht an dieser diskussion :-))




Bearbeitet von crit. hanger-on (03/08/2020 12:43)
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#415307 - 03/08/2020 13:36 Re: Lawinengefahr in der Valascia [Re: crit. hanger-on]
TheRealSchratti Offline
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Muss mich ja bei wirren Verschwörungstheorien auch nicht einmischen. laugh
Nein nein, macht selber weiter, ist wirklich spannend zu lesen. grin
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Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.

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